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Zweitakt Supermoto - ein Blick ins Innere


Ben
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Das schöne an Supermoto ist ja, das einem Spleen keine Grenzen gesetzt sind. Auf den Strecken der Republik sieht man zuhauf potentes Material, aber auch ältere MX Umbauten herum scheuchen. Husabergs, Husqvarnas, haufenweise KTMs, weniger Honda, ganz viel Yamaha und Suzuki. Es gab eine Zeit, in der Hubraum nur durch eines ersetzt werden konnte: mehr Hubraum. Die viertaktende Gemeinschaft überbot sich im immer aberwitziger werdenden Volumenspielchen. 576ccm maß der alte Husqvarna Motor, bot aber noch Potential nach oben. Einige Rennumbauten mit einem größeren Kolben und Zylinder sahen 600ccm big bores. Andere trieben es mit Kolben, Zylinder und Pleueltausch auf die Spitze, fummelten 630 und 660ccm aus einem armen Einzylinder. The sky is the limit lautet ein Sprichwort, so schien es jedenfalls in der Hubraumszene.

Worüber niemand so wirklich sprach waren Zweitakt Supermotos. Einige verstrahlte Menschlinge hatten über die Jahre immer wieder sehr druckvolle CR 500 und KX 500 Zweitakter zu Supermotos umgebaut, um diese mit staunenden Augen der versammelten Angasgemeinde zu präsentieren. Ein bemerkenswertes Beispiel ist sicherlich die Service Honda CR 500AF, die aus einem aktuellen, angepassten 250er Viertakt Aluchassis und einem alten 500er CR Motor besteht. Eigentlich als MX Rakete für die ganz hartgesottenen konzipiert dauerte es nicht lang, bis sich Asphaltcowboys die Siebzehnzöller schnappten um einen Supermotoumbau auf die Beine zu stellen.

Der ganze Spaß sieht dann in echt so aus:

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Quelle: www.Supermotojunkie.com

Nun eilte den 500er Zweitaktern nicht nur Ehrfurcht und Lobpreisung voraus. Unfahrbar seien einige dieser 500er Raketen auf der Kartbahn (wie dieses KX 500 Video vermuten lässt), zuviel schlecht abrufbare Power und den aktuellen 450er Viertaktern leistungsmässig nicht mehr überlegen. Wenig Ansporn also, dieses Thema weiter zu verfolgen, wenn man es mal nüchtern betrachtet. Doch halt, genau dies ist die Stelle, an der man sich fragen muss: mit welchem Maß misst man den Sinn eines solchen Vorhabens?

Ein Blick in das tiefe Innere eines jeden bringt eine Vielzahl von motivationalen Gründen hervor, sich für die eine oder andere Maschine zu entscheiden. Da gibt es die Leute die es lieben auf des Messers technischer Schneide zu tanzen (alte Husky und Husaberg Treiber), einige lieben Exoten ™, andere spielen es lieber auf die sichere Tour (Honda, Yamaha). Die Individualisten unter uns werden in sich zweierlei entdecken. Der Wille nach Eigenständigkeit und der Hang zum Besonderen. Einher geht damit noch das absolute Goldkriterium für die Entscheidung zu einer Kiste: der Puls beim ausbaldowern einer Idee.

Wie anders könnte es also sein, das sich Leute hinstellen und knapp 7 Jahre nach dem vielproklamiertem Tod des Zweitakters weiterhin Zweitakt Supermotos aufbauen? Eine Zweitakt Supermoto erfüllt mit Sicherheit schon zwei der drei Kriterien: Eigenständigkeit ist heute sicherlich gegeben. In einer Welt, die nicht mehr Benzin und Öl mischt, die denkt das eine Birne tatsächlich ursprünglich Obst sei, was kann es da eigenständigeres geben als eine Zweitakt-Sumo. Gleichzeitig drückt der heute nur noch sporadisch vernommene Duft von 1:33 Gemisch in verbrannter Rauchschwadenform den Hang zum Besonderen aus. Das was vor 20 Jahren noch schnöder Alltag war hat heute wieder Glanz. Faktor drei, der Puls beim ausbaldowern der Idee lässt sich an dieser Maschine zeigen.

MH Motorräder stellte Jochen Jasinski 2011 und 2012 eine EC 300 Husaberg Supermoto auf den Hubständer, die es in sich hatte. So in sich, das die Paarung Jasinski und Husaberg Zweitakt-Supermoto 2012 die Deutsche Meisterschaft gewannen.

[video=youtube;wOr3eAWdJpY]

458-Supermoto-IDM-DM-Harsewinkel-2012-09

Quelle: beide www.rd-foto.net

Eine wunderbar verstrahlte Webseite wird auch unter http://www.ktm380.cc betrieben. Dort sieht man, was man aus einem orangefarbenen Enduroetwas zauber kann. Auch die Dänen wissen, das der Duft der Freiheit eigentlich aus Benzin-Öl-Mix besteht. Ein inspirierendes Video lässt sich hier finden:

[video=youtube;2nw1GwXgicQ]

Geben MH Motorräder und Jasinski und Co. also den Hobbypiloten die Berechtigung sich dem Thema Zweitakter wieder vermehrt zu widmen? Es scheint so. Vor- und Nachteile des Konzepts liegen offen und wurden über die Jahre zuhauf hitzig diskutiert. Am Ende ist es eine Glaubensfrage und die Frage mit dem Blick nach innen. Ob man dort findet was man hofft zu finden bleibt natürlich offen. Der Blick dürfte sich trotzdem lohnen. Vielleicht qualmt dort in einer emotional starken Ecke des Selbst eine wunderbare Zweitakt Supermoto Rennmaschine.

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  • 1 month later...

Was sind die Optionen? Fragen wir mal so ;) Wenns keine Alternativen gibt, dann frag ich mich: what are you waiting for...

Wobei wenige 300er Huskys umbauen. Da wird eher zu Orange gegriffen. Is jedenfalls mein subjektiver Eindruck.

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  • 1 month later...
  • 3 weeks later...

... etwas old school aber immer noch brauchbar. Mit eingetragenen 46KW, 162Km/h und 96dB. Mittlerweile habe ich noch einen kurzen CR Endschalldämpfer verbaut, auf den Bildern ist noch der WR Endschalldämpfer zu sehen. Ansonsten Talonnaben mit Behr Felgen, 320mm Braking Bremscheibe, HE 4K Bremssattel mit Adapter, Brembo Handbremspumpe PR16/18, FMF Gnarly. Fahrwerk wird noch optimiert, Gabelanpassung und Öhlins Federbein liegt auch schon bereit. Die Verwendung von Talonnaben für KTM ermöglicht mehr Auswahl an Kettenrädern bis Z38 und Bremsscheiben vorne.

Gruß Daniel

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Edited by Bastel
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...ja, hab ich mir vor 2 Jahren nach meinen Wünschen eingerichtet und angepasst. Unser komplettes EG besteht aus Garage, Werkstatt, einer kleinen Küche fürs leibliche Wohl/Kaffee und einem kleinen Bad wenns mal drückt. Kann durch komplette EG mit dem Motorrad fahren :)

Gruß Daniel

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... noch ein kleiner Nachtrag zu meiner WR360.

Öhlins Federbein, konnte Heute gleich ein paar Km damit fahren. Lässt sich gut an, jetzt muss noch abgestimmt werden.

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Kurzer CR360 Endschalldämpfer, nicht wesentlich lauter als der WR ESD. Größerer Endrohrdurchmesser, hat der Laufkultur in Verbindung mit dem Umdüsen aber gut getan. Optik ist auch gefälliger.

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Gruß Daniel

Edited by Bastel
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... 2T fahren ist immer wieder eine Herausforderung :buttrock: Da ich nicht wirklich viel mit ihr fahre, ist die fehlende Bremswirkung des Motores immer wieder eine Umstellung zur 4T. War heute echt erstaunt über das Öhlins, deutlich mehr Ruhe im Fahrwerk. Die Gabel geht aber noch massiv auf Tauchstation beim Anbremsen und Heck kommt noch ordentlich hoch. Im Winter kommt die Gabel mal zum Umbau auf SM, mal sehen wohin ich sie schicke.

Gruß Daniel

Edited by Bastel
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Das lohnt sich auf jeden Fall. Jeder Euro ins Fahrwerk ist gut investiert. Leider übersehen das die meisten Fahrer. Hast du denn schonmal eins überarbeiten lassen?

Ich hab hier in der Stadt niemanden der sowas professionell und zuverlässig macht, schicke es deswegen auch immer auf Reisen. Ist aber nie ein Problem gewesen bislang.

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... beim Endurofahrwerk der WR ist es wirklich notwendig. Bei der 570 werde ich sehen was geht, kann ich noch nicht sagen. Hast Du an der 570 fahrwerksmäßig noch nachgelegt? Bei der 630 wird es sich nicht rentieren, hier gibt es andere Grenzen. Geht aber trotzdem nicht schlecht mit der 630 auf der Landstraße. Auf der Strecke sieht es im Allgemeinen nochmals anders aus, wie gesagt ist aber nicht mehr meins. Rundenzeiten/Platzierungen sind also nicht wichtig für mich und ob der Grenzbereich etwas früher oder später kommt, naja hauptsache man findet ihn und kanns dann kontrollieren:buttrock:

Gruß Daniel

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  • 2 weeks later...

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