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Breitere Gabelbrücken in Supermoto, Erklärung?


Guest RL1
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Guten Tag, ich bin neu in diesem Forum aber hätte direkt eine Frage: Warum werden bei einem Umbau von einer crosser/Enduro auf Supermoto breitere Gabelbrücken verbaut - was ist der Vorteil und warum (technisch/physikalisch), ist ein breitere Gabelbrücke auf der Straße immer von Vorteil?

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Das wird nicht immer gemacht. Wenn, dann baut man um weil es erforderlich ist. Eine breitere Gabelbrücke bringt grundsätzlich erstmal keinen generellen Vorteil. Ich weiß nicht wie der Zubehörmarkt aussieht, aber ich vermute, dass es nur für relativ wenige Motorräder breitere Brücken von der Stange gibt. KTM dürfte die Ausnahme sein - hier gab es mal breiter Brücken für die SMR Modelle ab Werk. Ist aber auch Baujahrabhängig, glaube ich.

 

Gründe, warum breitere Brücken manchmal notwendig sein können:

  • Manche Gabelbrücken sind zu schmal um ein 3,5" breites Vorderrad mit Reifen aufnehmen zu können. Wenn die Gabel einfedert, könnte der Reifen an den Gabelrohren schleifen.
  • Große Bremszangen sind meistens recht breit. Wenn man nun ein kleines Speichenrad mit einer großen Bremsscheibe verbaut, kann es passieren dass der Bremssattel an den Speichen angeht. Entweder man wählt einen möglichst schmalen Bremssatte, fräst einen bestehenden Bremssattel ab oder man wählt eine breitere Gabelbrücke und distanziert alles richtung breiter.

 

 

Edited by F41TH
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Ich hab nur mitbekommen das es Xtrig Brücken gibt die 10mm breiter sind (fürs gasgas bzw husky, ktm usw) dort passt in die originale Gabelbrücke auch schon eine 3.5er felge meines wissens, und beispielsweise die Husky FS450 hat eine etwas breitere Gabelbrücke als die Geländer 450er, meines wissens zumindest - ist das wirklich nur den Platzverhältnissen geschuldet?

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Wie gesagt, du hast keinerlei Vorteil davon, wenn du eine breitere Gabelbrücke verbaust. Die Breite der Brücke ändert nichts an der Fahrwerksgeometrie des Motorrads.

 

Die Gabelbrücke muss die die Gabel festhalten und auftretende Kräfte vom Vorderrad in das Lenkkopflager ableiten - eine breitere Brücke bietet einen größeren Hebel zwischen Gabelklemmung und Lenkrohr und müsste entsprechend stärker ausgelegt sein, sofern die Steifigkeit gleich bleiben soll. Das bedeutet: besseres Material = teuer oder mehr Material = schwerer oder anderweitig andere Auslegung = Entwicklungsaufwand = teuer. Eine größere Gabelbrücke erfordert in der Fertigung mehr Platz im Bearbeitugnszentrum, größeres Rohmaterial, mehr Platz im Lager und so weiter.

 

Für mich macht das in keiner Situation sinn, außer in der Konstruktion / Entwicklung beim Hersteller. Wenn man durch eine breitere Brücke ansonsten nur Lagerware am Vorderrad und an der Bremse verbauen kann, ist es vermutlich der günstigste Kompromiss für ein Fahrzeug, was sowieso nur in kleinen Stückzahlen vom Band läuft.

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vor 3 Stunden schrieb RL1:

Ich hab nur mitbekommen das es Xtrig Brücken gibt die 10mm breiter sind (fürs gasgas bzw husky, ktm usw) dort passt in die originale Gabelbrücke auch schon eine 3.5er felge meines wissens, und beispielsweise die Husky FS450 hat eine etwas breitere Gabelbrücke als die Geländer 450er, meines wissens zumindest - ist das wirklich nur den Platzverhältnissen geschuldet?

 Meines Wissens nach ist die Xtrig Brücke sogar schmäler als die Serienbrücke der FS/SMR (was dazu führt, dass man beim Verbau der Xtrig brücke die Distanzhülsen für Achse und Bremsscheibe abdrehen muss.

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  • 7 months later...

Es geht wie gesagt nicht nur um die breite der Gabelbrücke, sondern auch um die Geometrie. 
 

Beim Umbau von einer Enduro/MX auf Supermoto, möchte man auch einen Handlingvorteil erzielen. 


Du kannst dir das ganz grob gesagt so vorstellen; 

 

Beim Umbau auf eine Supermoto Gabelbrücke wandert das Vorderrad zurück, Richtung Motor. 
Dies bewirkt dass das Motorrad wendiger und agiler wird. 
Würde man nun das Gegenteil machen (Vorderrad wandert in die Fahrtrichtung), erzielt man mehr Stabilität, jedoch wird das Motorrad weniger wendig, bzw. „träge“ beim Lenken. 

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vor 14 Stunden schrieb JimStylezz:

Es geht wie gesagt nicht nur um die breite der Gabelbrücke, sondern auch um die Geometrie. 
 

Beim Umbau von einer Enduro/MX auf Supermoto, möchte man auch einen Handlingvorteil erzielen. 


Du kannst dir das ganz grob gesagt so vorstellen; 

 

Beim Umbau auf eine Supermoto Gabelbrücke wandert das Vorderrad zurück, Richtung Motor. 
Dies bewirkt dass das Motorrad wendiger und agiler wird. 
Würde man nun das Gegenteil machen (Vorderrad wandert in die Fahrtrichtung), erzielt man mehr Stabilität, jedoch wird das Motorrad weniger wendig, bzw. „träge“ beim Lenken. 



Ganz so einfach ist es nicht, du wirfst da paar Dinge durcheinander.
Die Breite der Brücke hat keinen Einfluss auf die Geometrie, da geht es eher um den Platz für Reifen und Bremssattel.

Einfluss auf die Geometrie hat aber der Versatz der Gabelbrücke, der unterscheidet oft zwischen MX und SM Gabelbrücken. Aber nicht in der Art wie du es geschrieben hast.

Der Versatz der Gabelbrücke hat (wie auch die Gabelfüße) Einfluss auf zweierlei Maße: den Radstand und den Nachlauf. 
Grundsätzlich kann man sagen:
kürzerer Radstand = wendiger
längerer Radstand = träger/spurstabiler
und:
weniger Nachlauf = agiler/spritziger
mehr Nachlauf = träger/spurstabiler 


Nun ist es aber so, dass sich diese Größen beim Gabelversatz diese Größen "gegenläufig" beeinflussen:
Größererer Gabelversatz schiebt das Rad "nach vorn" => längerer Radstand und weniger Nachlauf.
Weniger Versatz => kürzerer Radstand aber mehr Nachlauf.

Soweit die Theorie.
In der Praxis würde ich behaupten, dass der Nachlauf deutlich mehr Einfluss hat als der Radstand, eine Gabelbrücke mit weniger Versatz fühlt sich für mich trotz des kürzeren Radstands spürbar spurstabiler, weniger agil an.
Ich weiß aber nicht, ob das alle so empfinden und ob das für alle Moppeds gleichermaßen gilt (evtl. abhängig von Rahmensteifigkeit,  Lenkwinkel und ggfs. Schräglaufsteifigkeit des Reifens). Aber naheliegend ist es: Beim Gabelversatz merkt man schon ein paar Millimeter Änderung selbst als Laie, beim Radstand machen selbst ein zwei Zentimeter (Kettenlänge) nur vergleichsweise wenig Unterschied.

Außerdem ändert sich der Nachlauf natürlich auch mit dem Raddurchmesser - das ist meiner Meinung nach auch der primäre Grund, warum MX-Gabelbrücken (für 21") idR deutlich mehr Versatz haben als SM-Gabelbrücken => bei größerem Rad-Radius braucht man mehr Gabelversatz um den Nachlauf im Rahmen zu halten.

...und damit es nicht gar so einfach ist, kann man über spezielle Gabelbrücken oder LKL-Lagerschalen auch noch den Lenkwinkel verändern, was wiederum Einfluss auf diese Radstand und Nachlauf hat. In diesem Fall aber "gleichläufig", sprich steilerer Lenkwinkel = kürzerer Radstand und weniger Nachlauf (=agiler und agiler). Und der Lenkkopfwinkel ändert sich natürlich auch "dynamisch" je nachdem man grad Beschleunigt oder voll den Anker wirft.

Edited by arlecchino
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vor 16 Stunden schrieb arlecchino:



Ganz so einfach ist es nicht, du wirfst da paar Dinge durcheinander.
Die Breite der Brücke hat keinen Einfluss auf die Geometrie, da geht es eher um den Platz für Reifen und Bremssattel.

Einfluss auf die Geometrie hat aber der Versatz der Gabelbrücke, der unterscheidet oft zwischen MX und SM Gabelbrücken. Aber nicht in der Art wie du es geschrieben hast.

Der Versatz der Gabelbrücke hat (wie auch die Gabelfüße) Einfluss auf zweierlei Maße: den Radstand und den Nachlauf. 
Grundsätzlich kann man sagen:
kürzerer Radstand = wendiger
längerer Radstand = träger/spurstabiler
und:
weniger Nachlauf = agiler/spritziger
mehr Nachlauf = träger/spurstabiler 


Nun ist es aber so, dass sich diese Größen beim Gabelversatz diese Größen "gegenläufig" beeinflussen:
Größererer Gabelversatz schiebt das Rad "nach vorn" => längerer Radstand und weniger Nachlauf.
Weniger Versatz => kürzerer Radstand aber mehr Nachlauf.

Soweit die Theorie.
In der Praxis würde ich behaupten, dass der Nachlauf deutlich mehr Einfluss hat als der Radstand, eine Gabelbrücke mit weniger Versatz fühlt sich für mich trotz des kürzeren Radstands spürbar spurstabiler, weniger agil an.
Ich weiß aber nicht, ob das alle so empfinden und ob das für alle Moppeds gleichermaßen gilt (evtl. abhängig von Rahmensteifigkeit,  Lenkwinkel und ggfs. Schräglaufsteifigkeit des Reifens). Aber naheliegend ist es: Beim Gabelversatz merkt man schon ein paar Millimeter Änderung selbst als Laie, beim Radstand machen selbst ein zwei Zentimeter (Kettenlänge) nur vergleichsweise wenig Unterschied.

Außerdem ändert sich der Nachlauf natürlich auch mit dem Raddurchmesser - das ist meiner Meinung nach auch der primäre Grund, warum MX-Gabelbrücken (für 21") idR deutlich mehr Versatz haben als SM-Gabelbrücken => bei größerem Rad-Radius braucht man mehr Gabelversatz um den Nachlauf im Rahmen zu halten.

...und damit es nicht gar so einfach ist, kann man über spezielle Gabelbrücken oder LKL-Lagerschalen auch noch den Lenkwinkel verändern, was wiederum Einfluss auf diese Radstand und Nachlauf hat. In diesem Fall aber "gleichläufig", sprich steilerer Lenkwinkel = kürzerer Radstand und weniger Nachlauf (=agiler und agiler). Und der Lenkkopfwinkel ändert sich natürlich auch "dynamisch" je nachdem man grad Beschleunigt oder voll den Anker wirft.

Hast du treffend erklärt🤘

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@arlecchino
 

Deswegen hab ich in meinem Post auch explizit „das kannst du dir grob gesagt so vorstellen“ geschrieben. 

Ich hab nie behauptet, dass die Breite der Gabelbrücke einen Einfluss auf die Geometrie hat. 

 

Mit dem Satz- man möchte einen Handlingvorteil erzielen, ist eigentlich schon sehr viel gesagt und somit ist dem Fragesteller die ursprüngliche Frage beantwortet. 
 

Man kann das natürlich auch technischer erklären, wie du das gemacht hast. 

 

Edited by JimStylezz
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